Schwerer erkrankte Patienten haben in der Notaufnahme Vorfahrt - Förderkreis finanziert Fortbildung

Die Patienten in der Notaufnahme der Kreisklinik Roth werden zukünftig nach Dringlichkeit ausgewählt (triagiert). Das heißt, wer schwerer erkrankt ist, wird schneller behandelt. In einem mehrtägigen Fortbildungskurs erlernten die Ärzte und Pflegenden der Notaufnahme an der Kreisklinik Roth, wie die Patienten im Warteraum nach einer ersten Einschätzung, entsprechend ihrer Behandlungsdringlichkeit, versorgt werden. Finanziert wurde die Weiterbildung im Wert von 10.000 Euro vom Förderkreis der Kreisklinik Roth.

Der Warteraum in der Notaufnahme der Kreisklinik ist gut gefüllt. In unregelmäßigen Abständen treffen Patienten ein, um sich in der Notaufnahme behandeln zu lassen. Die Mitarbeiterin am Aufnahmepunkt hat gut zu tun, denn wo in der Vergangenheit oft die Reihenfolge der Anmeldung für die Wartezeit der Patienten primär entscheidend war, wird in Zukunft nach der Schwere der Erkrankung ausgewählt. Die Aufgabe der Mitarbeiter wird es sein, im Erstgespräch mit den Patienten diese Differenzierung vorzunehmen, um dann zu entscheiden wer eine Behandlung am dringlichsten benötigt.

Chefarzt Dr. Dirk Asshoff, Innere Medizin, sieht in der Ersteinschätzung und Zuordnung für die Patienten selbst einen großen Gewinn. „Mit dem weltweit anerkannten Unterscheidungsindex ESI (Emergency Severity Index) werden wir zukünftig schwer erkrankte Patienten im Wartebereich besser erkennen um diese schnellstmöglich zu behandeln“. Die Wartezeit wird sich für schwerer erkrankte Patienten durch die Anwendung der zu Grunde liegenden Methode des Triagierens (sichten, einteilen) wesentlich verkürzen, so der Ärztliche Leiter.


Der ESI beinhaltet ein 5-stufiges Konzept. Bei dessen Anwendung (triagieren)  wird geprüft, ob beispielsweise der Patient sofort (Stufe1) versorgt werden muss, weil lebensrettende Maßnahmen erforderlich sind, oder ob er noch warten kann. Der Stufe 5 werden die Patienten zugeordnet die am leichtesten erkrankt sind und am wenigsten Ressourcen der Klinik benötigen.
Das Triagieren der Patienten nach ESI ist ein weiterer Schritt um die Notaufnahme in ihrer Behandlungsqualität aufzuwerten. „Wir haben bereits in den letzten Jahren in der Abteilung viel getan“, erklärte Dr. Dirk Asshoff. Mit dem Ziel die Versorgung Schwerverletzter (polytraumatisierte Patienten) zu verbessern, wurde 2011 im Rahmen der Zertifizierung als lokales Traumazentrum das Schockraummanagement eingeführt. Das versetzt uns in die Lage schnellstmöglich und kompetent Schwerverletzte zu versorgen. 

Desweiteren wird ab April  zusätzlich zu den erfahrenen Assistenz- und Fachärzten ein internistischer Facharzt mit der Weiterbildung „Internistische Intensiv- und Notfallmedizin“ hauptverantwortlich für die Notaufnahme eingesetzt.

Dr. Dirk Asshoff betonte, dass auch in Zukunft die Notaufnahme weiterentwickelt und ein Schaufenster hinein in unsere Klinik bleiben wird.


Von: G. Rudolph

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