Der Förderkreis der Kreisklinik Roth unterstützt die "Initiative Pflegewerkstatt" an der Kreisklinik Roth und finanziert eine Pflegesimulationspuppe im Wert von 1500 Euro. Mit der Demonstrations-puppe werden Untersuchungs-, Behandlungs- oder Pflegemaßnahmen in ihren Abläufen trainiert und die pflegerischen Fähigkeiten in der Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege verbessert.
Die Pflegewerkstatt ist Anfang des Jahres als ergänzendes Lernangebot für die Auszubildenden an der Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik ins Leben gerufen worden. Neben der praktischen Ausbildung in der Klinik und dem theoretischen Unterricht hat sich die Pflegewerkstatt inzwischen als dritter Lernort etabliert und wird von den Azubis sehr geschätzt. "Es geht primär um eine bessere Vernetzung der theoretischen und praktischen Ausbildung", erklärten Pflegedienstleiter Dieter Debus und Schulleiter Markus Hanekamp. "Um Theorie und Praxis besser zusammenzubringen, haben wir für die Azubis in der Klinik extra ein geschütztes Patientenzimmer mit Pflegebett, aber auch mit PC, Internetanschluss und Simulationsmodellen eingerichtet", so der Pflegedienstleiter weiter. Als erfahrene Krankenschwester und Praxisanleiterin war Monika Jacoby-Schreieck von Anfang an dabei. Sie bewertet das Angebot ebenfalls als einen wichtigen Schritt hin zur Verbesserung der praktischen Pflegeausbildung.
Unabhängig von der neuen Lernform unterweisen die 23 speziell ausgebildeten Praxisanleiter der Kreisklinik die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege während ihres praktischen Einsatzes auf den Pflegestationen. Besonders den Vorsitzenden des Förderkreises, Anton Nagel, freut es, wenn mit Unterstützung des Vereins die Qualität in der Ausbildung und somit auch die Attraktivität des Ausbildungsberufs verbessert werden kann.
Im gemeinsamen Training − sie arbeiten in Kleingruppen aus unterschiedlichen Ausbildungskursen zusammen − erlangen die Azubis mehr Sicherheit im Umgang mit den Patienten. So erlernen sie verschiedene Techniken der Grundpflege, das Legen eines Dauerverweilkatheters bei einem männlichen Patienten oder üben wie standardisierte Hygieneregeln bei einem Verbandswechsel am Patienten umzusetzen sind. Schließlich müsse jeder Handgriff in der Praxis sitzen, wie die Auszubildende Rahma Jamal Teshome sagte. Für sie sei besonders der Wissenstransfer zwischen den Teilnehmern sehr wertvoll. Schließlich seien sie auf einem unterschiedlichen Stand der Ausbildung. "Wer etwas noch nicht kann, fragt nach − und so ergänzen wir uns gegenseitig."
Im Rahmen der jüngsten Pflegewerkstatt wurde beispielsweise das Thema "Niereninsuffizienz" bearbeitet. Nach einer allgemeinen Recherche im Internet, arbeiteten die sechs Azubis in der Gruppe die Pflegemaßnahmen heraus und setzten sie an der Pflegepuppe als Simulationsobjekt praktisch um. Als Vertiefung des Werkstatttags besuchten sie abschließend die Dialyse im Gesundheitszentrum der Kreisklinik.
Für Markus Hanekamp, den Leiter der Berufsfachschule, entsteht durch die Pflegewerkstatt für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Die Azubis erhalten einen geschützten und praxisnahen Rahmen für ihren Lernprozess, in dem sie die theoretischen Inhalte aus der Schule in der Praxis anwenden können. Auf der anderen Seite hat dieses Projekt eine Stärkung der 23 Praxisanleiter mit sich gebracht, die nun konzeptionelle, innovative Lernsituationen für die Ausbildung ermöglichen. Zu guter Letzt spart die Pflegewerkstatt Zeit und nutzt Synergien durch die gemeinsame Anleitungssituation von den verschiedenen Ausbildungsjahrgängen.
Weitere Informationen unter: https://kreisklinik-roth.de/partner/berufsfachschule-fuer-krankenpflege/
Von: G. Rudolph