Der Förderkreis der Kreisklinik will das von ihm maßgeblich finanzierte
D E M E N Z P R O J E K T fortsetzen
LANDKREIS ROTH. Das Demenzprojekt, das vor einem dreiviertel Jahr in der Rother Kreisklinik angelaufen ist,
bleibt eine Herzensangelegenheit des „Förderkreises Kreisklinik Roth“. Dieser finanziert maßgeblich diese Initiative mit, die in der gesamten Region Vorbildcharakter hat. „Wir wollen unter allen
Umständen versuchen, dass wir damit über das erste Versuchsjahr weiter machen können“, betonte Anton Nagel, Vorsitzender des Förderkreises in der jüngsten Vorstandssitzung.
Die Idee dahinter: Dementen Patienten durch zusätzliche Fachkräfte mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen zu lassen als dies der budgetfinanzierte Klinikalltag zulässt. Denn die Zahl der
Patienten, die stationär behandelt werden müssen und die zusätzlich an Demenz erkrankt sind, ist steigend.
Die zusätzlichen Personalkosten aber übernehmen die Krankenkassen prinzipiell nicht. Darum sprang der Förderkreis ein und sicherte zu, im ersten Jahr die Personalkosten in Höhe von 50.000 Euro zu
übernehmen. Mit dieser Zusage im Rücken hatte die Klinik Anfang Mai mit Tatjana Freudenreich und Melanie Bruckmeier zwei Fachfrauen eingestellt, die auf die Betreuung von dementen Menschen
spezialisiert sind.
Erst vor kurzem hatte Pflegedienstleiter Dieter Debus in einer ersten Zwischenbilanz berichtet: „Das ist bayernweit ein Leuchtturmprojekt, um das uns viele beneiden. Nun können wir uns auch
einmal der Menschen, die sonst in unserem etablierten Gruppenangebot untergehen, individuell annehmen."
Im Förderkreis-Führungsteam besteht Einigkeit darin, vor diesem Hintergrund noch mehr als bisher die Werbetrommel für das Demenzprojekt zu rühren, um eventuell mit Hilfe von zusätzlichen
Firmenspenden sogar noch eine dritte Fachkraft einstellen zu können. Die Fortsetzung über das erste Jahr hinaus gilt ohnehin als gesetzt. Nicht nur ideell, sondern auch finanziell, nachdem die
Kasse laut Kassier Norbert Bickel entsprechende Rücklagen hergibt.
Damit nicht genug: Der Förderkreis wird weitere 3.000 Euro zuschießen für den Kauf eines speziellen Überwachungsgeräts, das bei Computertomographie-Untersuchungen eingesetzt werden kann — ein
Wunsch, der von Seiten des Kreisklinik-Chefarztes Dr. Lienhardt Schimmel geäußert wurde; der aber allein mit den Mitteln der Kreisklinik nicht realisiert werden könnte.
Ehrenamtliche fehlen
Schwieriger dagegen sei laut Nagel das Problem zu lösen, ehrenamtliche Helfer zu finden; diese seien für die Hauptamtlichen eine wesentliche Hilfe bei der Betreuung von Patienten und gerade auch
von Demenzpatienten. Vor allem an den Wochenenden fehle es an Freiwilligen, stellte der Förderkreisvorsitzende bedauernd fest. Auch hier gelte es, die Werbetrommel zu rühren.
In diese Richtung geht die Jahresplanung des Förderkreises. So werden Ende Mai Hilpoltsteiner Gymnasiasten eingeladen, den Klinikalltag hautnah kennenzulernen. Darüber hinaus wird in
Zusammenarbeit mit Pflegedienstleiter Dieter Debus eine Krankenhausbesichtigung für weniger schwer behinderte Bewohner des Auhofs organisiert; damit wollen die Verantwortlichen versuchen, bei
diesen Menschen die Angst vor einem eventuellen Krankenhausaufenthalt abzubauen.
Noch in der Diskussion ist die Wiederholung eines Vortrags über „Erste Hilfe am Kind“. Im Herbst stieß ein entsprechendes Angebot des Förderkreises bei Mitgliedern und Nichtmitgliedern auf so
große Resonanz, dass eine Zweitauflage im Gespräch ist; eventuell dann verbunden mit einer Mitgliederwerbeaktion, nachdem der Förderkreis seine Initiativen, wie das Demenzprojekt oder die
Mitfinanzierung von hochwertiger Medizintechnik, in erster Linie aus dem (geringen) Jahresmitgliedsbeitrag von 15 Euro sowie aus Spenden bestreitet.
Von: Claudia Weinig, RHV