(Fast) Unmögliches möglich gemacht

Förderkreis Kreisklinik Roth: Seit 25 Jahren engagiert sich der gemeinnützige Verein für das Haus. Jubiläum ohne Feier.

Von Beginn an und damit seit 25 Jahren führt Anton Nagel den Förderkreis. Dafür überreichte ihm Landrat Herbert Eckstein ein Geschenk als Zeichen des Dankes.
Von Beginn an und damit seit 25 Jahren führt Anton Nagel den Förderkreis. Dafür überreichte ihm Landrat Herbert Eckstein ein Geschenk als Zeichen des Dankes.

 

LANDKREIS ROTH - Ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehens stand die jüngste Jahresversammlung des Förderkreises „Kreisklinik Roth“. Sowohl der Rückblick auf viele Marksteine dieser Jahre als auch der Ausblick auf fordernde Zeiten waren prägende Themen.

 

Den Blick zurück anhand von Briefen und Unterlagen gewährte Landrat Herbert Eckstein in seinem Grußwort. Er nutzte die Gelegenheit, um dem „Urgestein“ und langjährigen „Motor“ des Förderkreises, Anton Nagel, ein Präsent als Zeichen von Dank und Anerkennung zu überreichen.

 

 

Viel Neues ermöglicht

 

Nagel führt von Beginn an den Förderkreis. Unter seinem Vorsitz hat der gemeinnützige Verein im vergangenen Vierteljahrhundert 820<ET>000 Euro an Spenden und Beiträgen zu Gunsten der Kreisklinik aquiriert und somit Investitionen und Initiativen ermöglicht, die das „übliche“ Budget niemals hergegeben hätte.

 

Eines von vielen Beispielen: das laufende Demenzprojekt. Mit Unterstützung des Förderkreises können zwei auf demente Patienten spezialisierte Fachfrauen beschäftigt werden. Diese nehmen sich mit viel Geduld und Kompetenz diesem speziellen Patientenkreis an, der damit mehr Aufmerksamkeit bekommt als es der Klinikalltag sonst zulassen würde.

 

 

Millionenschwere Investitionen

 

Auch ansonsten ist in und rund um die Kreisklinik buchstäblich vieles in Bewegung. Dies wurde aus den Ausführungen von Nadine Ortner ersichtlich. Die neue Kreisklinikvorständin stellte sich dem Förderkreis offiziell als Nachfolgerin von Werner Rupp vor und ging auf die aktuelle Situation ein; und da wiederum auf die voraussichtlich 120 Millionen Euro schweren Sanierungs- und Neubaumaßnahmen, die sich voraussichtlich über acht Jahre hinweg hinziehen.

 

So läuft im auf 46 Millionen Euro kalkulierten Bauabschnitt I des Klinik-Neubaus derzeit der Innenausbau. Ende 2022 soll er bezugsfertig sein. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt.

 

Im Rahmen dieser Generalsanierung entsteht unter anderem ein neues, großzügiges Herzkatheterlabor. Bis zu dessen Neubau wollte Chefarzt Dr. med habil. Thomas Anger nicht warten. Er etablierte in diesen Wochen trotz beengter Räume einen Herzkatheter-Messplatz. „Für unsere Patienten aus der Region bedeutet der Herzkatheter-Messplatz in unserer Klinik ein erweitertes kardiologisches Leistungsspektrum vor Ort. Und: Damit könne im Notfall schneller ärztlich eingegriffen werden. Verlegungen nach Nürnberg, die für diese speziellen Untersuchung bisher nötig waren, seien nun nicht mehr nötig, führte der Mediziner im Förderkreis aus.

 

 

Mehr Zeit für Demenzkranke

 

Neben dem Internisten Anger stellte sich auch Dr. med Zakaria Abo Mostafa, Chefarzt für Unfallchirurgie, Orthopädie, Hand- und Fußchirurgie und Kinderorthopädie dem Gremium vor, ehe Pflegedienstleiter Dieter Debus auf das „erfolgreiche Demenzprojekt“, das nur mit Hilfe des Förderkreises ins Leben gerufen werden habe können, einging.

 

Er, wie auch Werner Rupp, der langjährige Vorstand der Kreisklinik, der vor kurzem offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden ist, bedankten sich für die „stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit dem Förderkreis.

 

Dass dieser viel bewegt hat, konnte schließlich Vorsitzender Anton Nagel anschaulich darstellen. In Wort und Bild ging er auf das 25-jährige Wirken ein. Gerne hätte man dieses Jubiläum gefeiert. Doch stehe dem die Pandemie entgegen. Dennoch habe sich gerade in den vergangenen zwei Jahren viel getan. Nagel erwähnte unter anderem Spenden- und Unterstützungaktionen.

 

 

Spendenaufkommen halbiert

 

Dennoch hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Daran ließ Schatzmeister Norbert Bickel keinen Zweifel. 2020 hätten sich die Spenden halbiert, und auch in diesem Jahr sehe es noch nicht so gut wie in den Corona-Vorjahren aus. Doch sei man „weiter dran“ – ebenso an der Werbung um neue Mitglieder, versicherte Bickel.

 

Schließlich standen routinegemäß Neuwahlen an, die aber keine Überraschungen bargen. Die bewährte Führungscrew stellte sich erneut dem Votum und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Demnach führt Anton Nagel weiterhin den Förderkreis. Sein Vertreter ist Richard Erdmann, zweite Stellvertreterin ist Dr. Daniela von Schlenk. Die Kasse bleibt bei Norbert Bickel und Schriftführerin ist Inge Amann.

 

 

Einblicke ins Jugendamt

 

Zum Abschluss ging es weg vom Klinikbetrieb hin zur Kinder-, Jugend- und Elternarbeit. Dorothée Schmidt, die seit Frühjahr 2021 das Jugendamt im Landkreis leitet, stellte sich vor und gab Einblicke in die Arbeit, die auch hier stark von der Pandemie geprägt worden sei – mit negativen Auswirkungen, aber genauso auch mit positiven Veränderungen.

 

Von:  RHV, Claudia Weinig

Foto: Kreisklinik Roth

 

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