Förderverein des Krankenhauses Roth verstärkt Zusammenarbeit

Chefarzt Dr. Thomas Strube erläutert die Vorzüge des hochauflösenden Arthroskopie-Turms beim Einsatz im OP
Chefarzt Dr. Thomas Strube erläutert die Vorzüge des hochauflösenden Arthroskopie-Turms beim Einsatz im OP

ROTH - "Das ist für alle Neuland". Dieter Debus machte in der jüngsten Beiratssitzung des Förderkreises Kreisklinik Roth keinen Hehl daraus, dass das Demenzprojekt für das ganze Team noch reich an neuen Erfahrungen ist.

Aber: "Es lässt sich hervorragend an", so der Pflegedienstleiter der Klinik, der dem Gremium den Stand der Dinge darlegte.

 

Hinter dieser Initiative, die vom Förderkreis mit 50.000 Euro maßgeblich mitfinanziert wird, steht die Idee, intensiver als bisher mit Demenzpatienten und ihren Angehörigen zusammenzuarbeiten. Nicht im Pflegeheim - von dort kommen ursprünglich die beiden für dieses Projekt extra angestellten so genannten Betreuungsassistentinnen, sondern im Akuthaus - was wiederum "neue Anforderungen an die Arbeit mit dementen Menschen stellt, weil man als Betreuer immer darauf eingestellt sein muss, dass ein Patient aus einer Runde zu einer Untersuchung gerufen wird", erläuterte Debus.

Im Team werde in den ersten Wochen - diese Form der Betreuung von Einzelpatienten und in Kleingruppen ist erst Anfang des Monats angelaufen - Verschiedenes ausprobiert, um daraus ein Konzept zu erarbeiten. "Doch sind wir schon jetzt alle sehr froh, dass die beiden Frauen, die wirklich engagiert und motiviert an ihre neue Arbeit herangehen, da sind", zog der Pflegedienstleiter eine erste positive Bilanz.
Werner Rupp, Vorstand der Kreisklinik, betonte ebenfalls, wie wichtig und sinnvoll diese Initiative sei. Und: "Wir sind damit die erste Klinik in Bayern, die sich auf diese Weise mit dem Thema Demenz beschäftigt. Ich denke, in Zukunft werden wir uns aufgrund der demografischen Entwicklung noch viel mehr und intensiver damit auseinandersetzen müssen. Das wird die gesamte Gesellschaft noch viel Zeit, viele Überlegungen und auch Geld kosten."

Ebenfalls vom Förderkreis mitfinanziert wurde vor kurzem eine Fortbildung "Konfliktmanagement" für das Pflegepersonal. "Wir haben vom Pflegepersonal erfahren, dass es immer öfter notwendig ist, sich gegen massiv auftretende Patienten zu wehren", erläuterte Anton Nagel, Vorsitzender des rund 1000 Mitglieder zählenden Förderkreises der Runde die Hintergründe für das Sponsoring.

Apropos Finanzen: Norbert Bickel, Schatzmeister des gemeinnützigen Vereins, sprach von einer "erfreulichen finanziellen Entwicklung". Trotz eines niedrigen Jahres-Mitgliedsbeitrags von 15 Euro konnten und können verschiedene Investitionen in fünfstelliger Höhe — neben dem Demenzprojekt — geschultert werden.
Allein in den fünf Monaten diesen Jahres gingen bereits 21.000 Euro an Spenden ein. "Oftmals stecken Patienten oder deren Angehörige dahinter, die auf diese Weise ihre Dankbarkeit für die Arbeit, die in der Rother Kreisklinik geleistet wird, ausdrücken", so Bickel. Geld, mit dem wiederum Vorhaben mitfinanziert werden können, die das übliche Klinikbudget nicht hergeben würde.

Darunter fällt auch die Anschaffung eines hochauflösenden Arthroskopie-Turms, den Chefarzt Dr. Thomas Strube, als Chirurg ein anerkannter Schulter- und Knie-Operateur, seit einem Jahr im OP im Einsatz hat. Sein Fazit vor dem Förderkreis-Beirat: "Fantastisch - für Operateur und Patient." Für ihn zugleich ein Beweis dafür, dass die Digitalisierung auch nicht vor Operationen Halt macht. Im Gegenteil: "Absolut exaktes Arbeiten mit gestochen scharfen Bildern, die ich bei Bedarf und auf Wunsch dem Patienten aufs Handy oder Tablet schicken könnte, sind für alle Beteiligten ein Riesenvorteil."

Nebenbei: Strube arbeitet gerade bei komplizierten Schultergelenks-OPs mit einem kanadischen Labor zusammen. Dieses liefert für jeden Patienten speziell gefertigte Instrumente - aus dem 3-D-Drucker! Das trage ganz wesentlich zu einer optimalen Einpassung eines künstlichen Gelenks bei, erläuterte Strube. Doch nicht immer muss in Zusammenhang mit dem Förderkreis gleich das Skalpell gezückt werden. So will der Verein am 20. September im Gesundheitszentrum einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Großeltern anbieten.

Die Hauptversammlung folgt im November und im kommenden Jahr soll für alle Förderkreismitglieder ein Erste-Hilfe-Auffrischungskurs auf dem Programm stehen, führte Nagel in seiner Terminvorschau aus.

 

Text: Claudia Weinig

Foto: Anton Nagel

 

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